Anruf bei Muttern.

Larousse: "Hallo Mama, ich bin's!"
Mutter: "Ach, hallo, warte, ich muß mal eben meine Brille aufsetzen, dann kann ich besser sprechen!"

???

Jetzt ist es also nummeriert nominiert. Das kleine, schrumpelige Gurkenblog Larousse wurde hierfür vorgeschlagen, und Schuld ist die Idee hatte die süße Mademoiselle Kristinschn, die ich schon persönlich kennenzulernen die Ehre hatte, meine erste Life-Blogöse, sehr interessant! Dreisterweise Geschickterweise Intelligenterweise hat sie sich nämlich vor einigen Wochen selbst nach L-burg eingeladen. Richtig so! Leider kam damals der Tod eines Handlungsreisenden unerwartet hinzu, so daß ihr Besuch bis heute unerwähnt blieb.

Wo war ich? Ach ja - nominiert. Ein grosses Wort. Wobei ich mir schon die Frage stelle, was das Vibes_bild zwischen alle den literarisch zum Teil ja wirklich umwerfenden andern Blogs da so macht. Ganz eingeschüchtert sieht es aus, das arme Blog. Man möchte seine Hand drüberhalten und "Ei-ei"machen. Nimm doch einen Keks, Blögchen!

Andererseits:
Nein, IST das AUFregend!! Ich! Nominiert! Kinders, ich hab doch gar nichts anzuziehen für solche Gelegenheiten! Was so eine Nominierung wohl mit sich bringt? Besucherzahlen, die ins Unendliche wachsen? Und die Gefahr Chance enorm vergrößern, irgendwann aus der Anonymität zu rutschen?

Oha...

Oder vielleicht Werbeverträge? Ha, da werd ich ja gleich ganz nervös! Was ich jetzt als Nominierte wohl so machen muß? Womöglich endlich erwachsen werden? Worin ich persönlich ja ein unlösbares eher großes Problem sehe. Aber das werd ich schon noch zu überspielen wissen. Hat bisher ja auch funktioniert.

Und wie's hier aussieht - nee, das geht jetzt so nicht mehr, WortWollmäuse in den Ecken, alte Beiträge, die kein Mensch mehr lesen will, ich muß hier unbedingt mal aufräumen, so als Nominierte hat man schließlich einen Ruf zu verlieren. Wenn auch nur einen schlechten.

Wißt Ihr was - es ist ganz schön anstrengend, berühmt zu sein werden, puh!



EDIT Weiß einer, wie ich diesen button da rechts kleiner kriege...???

Gerade im Radio gehört.
Werbung.
"Die öffentlich-Rechtlichen. Dank Ihrer GEZ-Zahlung immer spannend" *
Hm.
Ist doch viel spannender, wenn man NICHT gezahlt hat...?

*Sinngemäß

Das wollte ich nur noch gesagt haben.
Und jetzt ist Schluss mit dem Geheule!

Da mir sowieso kein Schwein glaubt, was heute alles passiert ist, kann ich gleich was ganz anderes posten. Nur so viel: ich bin die Strecke Büro/Heim/Heim/Büro gefühlte 30.000 Mal gefahren. Und seit heute Nachmittag 15 Uhr neidisch auf rosabebademäntelte Mütterchen, die in diesem Aufzug in aller Ruhe ihren Vorgarten betüdeln. Als gäbe es keine Sorgen auf dieser Welt.

Aber ich wollte ja etwas ganz anderes posten.
Das hier zum Beispiel:

Kann mir bitte jemand sagen, welchen Tag wir heute haben?
Nein, nicht das Datum, den Wochentag meine ich.

Montag?
Sind Sie sicher?

Nein.
Das kann nicht sein.
Warum?

Bitteschön, heute ist nichts aussergewöhnlich Katastrophales geschehen!
Bis vielleicht auf die beiden Beinahe-Unfälle auf dem Weg zur Arbeit. Der genau 1.5 km lang ist.
Aber das kann auch dienstags passieren. Oder mittwochs. Das fühlt sich dann nur so an wie Montag.

Montags passieren eher Dinge wie Computerabsturz, Streit mit Herrn Larousse vor der larouss'schen Zerebral-Dämmerung (also vor 9), montags stellt man bei den Kindern auf dem Schulweg Läuse fest und der Reifen platzt beim Einparken, einfach so, BUMM! Montags sprechen sich Wasch- und Spülmaschine ab, um gleichzeitig ins Elektrohaushaltsgeräte-Nirvana aufzusteigen, und man vergisst den Haustürschlüssel in der Wohnung und bekommt Einschreibebriefe von irgendwelchen Anwälten, die man lieber nicht öffnen möchte. Die Briefe, nicht die Anwälte. Plastiktüten mit Flascheninhalt wählen vorzugsweise den Montag, um unvorhersehbar zu reissen, und Sekundenklebertuben setzen sich so unter Druck, daß die Hälfte des Inhalts sich bei Öffnen in Sekundenschnelle über die Larouss'sche Hand und die Küchenplatte ergießt. Daher der Name.
So sehen Montage aus.

Heute war irgendwie kein richtiger Montag.
Es gab sogar Croissants zur Montagsbesprechung.

Ich bin völlig verunsichert.

Es ist taktisch unklug, mit einem Kind, welches seit Wochen, was sage ich, MONATEN seinem ersten Pop-Konzert entgegenfiebert, 2 Stunden vorher in einem Aufzug steckenzubleiben.
So geschehen am gestrigen Freitagnachmittag gegen 16 Uhr 22.
Larousse + 1/2 Brut betreten den Aufzug und drücken auf 4. Die Türen schliessen sich. Aufzug hebt an. Auf dem Display erscheint 1. Es macht PLOPP. Der Aufzug bleibt stehen. Larousse drückt auf wieder auf 4. Schließlich wollen wir auf 4 und nicht auf 1Plopp.
Der sichtlich leidende Aufzug macht einen letzten Seufzer Ruck und bleibt dann zwischen 1 und 2 stehen.
Das Kind guckt mich mit grossen Augen an sagt: "Mama, ich muss mal Pipi".
Na, wenigstens fragt es nicht "wann sind wir da"...

Nach einem kurzen, unaufgeregtem Aufruf beim Aufzugemergencyhelpdesk, welches mir versichert, der Mechaniker käme so schnell wie möglich (freitagsnachmittags, Berufsverkehr, durch die gesamte Innenstadt, so schnell wie möglich - muharharhar!!) fragt das Kind: "Mama, was kann im schlimmsten Fall passieren?".
Ich antworte "Nichts" und versuche, die sich mir aufdrängenden Horrorszenarien von zermatschten Mutter-Kind-Körpern auf dem Aufzugboden wegzuwischen. Was nicht wirklich gelingt.

Wie tief fällt man vom anderthalbten Stockwerk aus?

Das Kind setzt sich hin. "Keine Angst, Du kommst schon zu Deinem Konzert!" sage ich. "Klar, Du fährst mich ja sonst, wenn die andern schon weg sind"
WAS? Der blöde Mechaniker soll seinen Arsch hierherschwingen! Ich habe keinen Bock auch nur in die Nähe kreischender Billy-Junkies zu gelangen!

Das Kind spielt völlig unaufgeregt Sudoku auf meinem Handy.
Das kann nicht meines sein.
Mein Kind würde jetzt toben und schreien und mich übelst beschimpfen.
Das fremde Kind da aber spielt nur Handy und fragt: "Willze auch ma?"

Türenknallen. Es macht Ticktick. Die alte Dame aus dem ersten Stock drückt auf den Aufzugknopf.
Ich rufe: "Mme R.?"
Nichts.
Ich schreie: "Mme R., wir stecken fest, der Aufzug geht nicht!"
Stille.
Erneutes Ticktick.
"Mme R.?"
Stille.
Gefolgt von Tickticktick. Ticktick.
Dann: "So ne verf*** Scheisse, jetzt geht dieses Kackding schon wieder nicht!" Die Dame wird 83. Sie hat mich allem Anschein nicht gehört.

Das Kind blickt auf und grinst "Haste gehört? Die hat F*** gesagt!"

SCHNITT

Herr Larousse holt, meinem Notruf folgend, Kind n°1 von der Schule ab. Aufgeregt, da wissend, daß Frau und Kind n°2 Opfer des Aufzugs sind.
Die Autotür schliesst, Herr Larousse fährt los, auf Kind n° 1 einredend, bis zur nächsten Ampel. Wo er sich zu Kind n°1 umdreht. Und feststellt: Oh, kein Kind anwesend. Bloss die Schultasche. Im Rückspiegel sieht er Kind n°1 winkend angelaufen kommen.

SCHNITT

Der nette Mechaniker hat sich den Weg durch die Stadt tatsächlich schneller gebahnt als angenommen, Kind und Larousse sind befreit und wohlauf, wenn auch etwas müde durch den Sauerstoffverlust. Jemand hat vergessen, Atemgeräte für den Notfall bereitzustellen. In so einem kleinen Aufzug könnte das von Vorteil sein.

Larousse musste nicht fahren.
Das reicht erst mal für's Wochendende.

Passieren andern eigentlich auch solche Dinge?

Schweigen im Walde. Aber nur für kurze Zeit.

Ich liebe ja neues technologisches Spielzeug. Stundenlang kann man daran rumknöstern und es piept und blinkt und dingelingt, es vibriert und leuchtet und wenn man Glück hat bewegt es sich sogar.
Im besten anzunehmenden Fall.
Im schlechtesten Fall ist es so wie gerade jetzt.
Es geht gar nichts.

"Schieben Sie die Sim-Karte in den dafür vorgesehenen Sim-Kartenleser und wählen Sie "Kopieren""
Ich schiebe die Sim-Karte in den dafür vorgesehenen Sim-Kartenleser und wähle "Kopieren".

"Bitte Sim-Karte einschieben"

Hab ich doch grade!!
OK, Sim-Karte wieder raus, pusten, wieder rein, auf kopieren gehen und - "Bitte Sim-Karte einschieben".
Hm.
Hektisches Geblättere in einer dieser verhassten Bedienungsanleitungen. Wer braucht schon Bedienunsganleitungen? Also, wenn es funktioniert mein ich. Und es hat ja wohl gefälligst zu funktionieren, wofür sonst wird jahrelang geforscht und wichtig getan und getönt - und wenn Larousse dann so ein angepriesenes Teil käuflich erwirbt, soll es bitte fluppen, und zwar beim ersten Mal.

Karte raus, Karte rein - "Bitte Sim-Karte einschieben".

AAAAHHH!!

Ah, da steht was: "Sollte es Ihrem Apparat nicht möglich sein, die Sim-Karte zu lesen, zeigt er "Bitte Sim-Karte einschieben" an." Ja, das seh ich auch. Aber was dann?
Krösel.
Nein, tatsächlich, es gibt im ganzen 83254 Seiten starken Heft keinen Lösungsvorschlag für dieses Problem! Das kann doch nicht sein! Keine Frage, der kommt Morgen zurück ins Heim!

Ich HASSE Technik die nicht funktioniert!! Die Menschheit fliegt zum Mond und ist nicht in der Lage, einen schnöden Sim-Karenleser in eine Telefon einzubauen?
In was für einer Welt leben wir eigentlich?!

daß ich eine Woche voller Montage hinter mir habe.
Ja.
Und jetzt bin ich ja mal sowas von gespannt auf die zwei verbleibenden!
Oder gehören die schon zur nächsten Woche?