"Ich liebe im Sommer ja Röcke "
"Aha?" sage ich.
Wir sitzen im Park, 8 Uhr morgens, jede ein Croissant und einen Plastikbecher Kaffee in der Hand. Gewusel um uns herum. Business-Breakfast mal anders.
"Und", verschwörerischer Blick, "meistens ziehe ich nichts drunter an!"
"Hm," antworte ich "Is kühler, gell?"
"Nein - wegen das Energierflusses!"
"Bitte?"
"Na, der Energiefluss! Denk doch mal: wir Menschen sind die einzigen Säugetiere, die ihr Geschlecht mit Stoff bedecken, da kann nichts atmen, nicht ausströmen -" na, Gott sei Dank "- Das ist doch unnatürlich!!"
"Inwiefern..?"
"Das hindert das Fliessen der Energie zwischen Unterleib und Füssen!"
Sie scheint nicht ganz Unrecht zu haben.
Ich jedenfalls habe noch nie irgendwelche Energieströme zwischen meinem Unterleib und meinen grossen Zehen gespürt.
Ich kann allerdings auch nicht sagen, dass es mir bisher gefehlt hätte.
"Und jeden Tag 15 Minuten ins kalte Wasser!"
"Was?"
"Na, Dein Geschlecht! Du wirst sehen, was das an Energien freisetzt! Und gut fühlt es sich auch noch an!"
Ich grinse. Ich stelle sie mir vor. Mit Rock. Ohne Slip. In einer mit eiskaltem Wasser gefüllten Plastikwanne. Mit Gesichtsmaske. Und Zehennägellackierschaumstofftrenner. Zwischen den lackierten Zehen.
Vielleicht ist es das, was man "Ehehygiene" nennt?
Nein. Doch wohl eher Scheidungsgrund...

Ich liebe Business-Breakfast mit dieser Frau (o;

EDIT Wäge das Pro und Kontra des Kaufes einer Plastikwanne ab.

Sehr schön auch, wenn man zu Hause an die Firmenmail gekoppelt ist. Dann kann man sich auch nach 22 Uhr nochmal so richtig aufregen. Und ist es auch noch selbst Schuld!

Ich höre es da oben Lachen.
Doch wirklich, "HRHRHRRRR" macht es ganz laut und deutlich und man amüsiert sich den Wolf über Larousse, wie sie da unten auf der Erde zermatscht und triefend durch den Regen läuft und über den Sinn ihres Lebens nachdenkt.

War ja auch zu komisch, der Tag.

Jedenfalls für den grossen Drahtzieher da oben, der sich heute wieder mal besonders spassige Überraschungen für mich hat einfallen lassen:

Lassen wir sie doch mal um vier Uhr wach werden, die gute Larousse, und schicken dann von oben ein paar Fragen ins Großhirn.
Zum Beispiel "OHMEINGOTT - hab ich Monsieur XX das Fax eigentlich geschickt?"
ZING!
Oder "Du hast vergessen, die Y-Datei anzufragen, Du blöd, das muss heute morgen raus, das schaffst Du NIE!"
ZONG!
Hihi, wie nett, sie kann nicht mehr schlafen, höhö!!

Aber das können wir noch besser - planen wir für heute doch mal was Besonderes, hm, mal sehen, ja, das ist lustig:
Rooter vielleicht kaputt!
Brüller!!
Serveur vielleicht auch?
Grosser Schenkelklopfer!!

Und als Larousse die Apotheke verläßt, wo sie sich mit Johanniskrautinfusionentee eingedeckt hat, noch schnell den Reifen platzen lassen - WAS für ein Spass!!
Hihi, da guckt sie doof, die Larousse, war der Reifen doch erst vor 6 Wochen kaputt und durch einen neuen ersetzt worden - aber der Blick ist so göttlich, den kann man sich gerne alle 6 Wochen mal gönnen.

Hahaha.

Was hat man sich da oben nur dabei gedacht, mir ein so durcheinanderes Leben zu geben!? The Truelarousse-Show oder was? Wenn dem so ist, gehe ich jetzt direkt zum Horizont und klettere raus!
Ich streike!
Und ich gehe nicht über Los und ziehe auch keine 500 Euronen mehr ein.
So!

Nein, ich hab eine bessere Idee: wenn das so weiter geht, geh ich in den Dschungel!
Und dass bloss keiner auf die Idee kommt, mich da rauszuholen!!
Da gibt's nämlich noch viel zu lernen für Geschöpfe wie mich:



EDIT Und ich habe noch nicht mal Lust auf ein Glas Entfruster-Rotwein! Das muss sich ändern!

Telefon.
Display zeigt zickige Arschkundin schwierige Kundin an.

Kundin: *schreit* "Ich möchte mich beschweren, das ist ein Frechheit, ich habe hier bereits die Rechnung von den Papieren, die Sie mir letzte Woche zuschicken sollten, und von den Papieren selbst ist noch immer weit und breit nichts zu sehen!!"

Larousse: *zuckersüßest* "Aber liebe Frau Arschkundin Müller, das ist jetzt seltsam - die Rechnung war nämlich im gleichen Umschlag wie die Papiere, wenn Sie da vielleicht nochmal intern nachschauen möchten..."

Ach, TUT das GUT!!!

Die Motivation am Montagmorgen steht im proportional umgekehrten Verhältnis zum Erfülltsein am Wochenende.

Sollte mich jemand vermissen - ich habe mich in den Irrwegen der Arbeit verloren.
Bin verschütt gegangen und finde den Ausgang nicht mehr.
Adieu, schnöde schöne Welt.
Es war schön mit Dir.

7h50
dicker Streit mit Herrn Larousse zum fröhlichen Start in den Tag
*note to self: zukünftig Samthandschuhe anziehen, keine Ratschläge mehr geben. "Ooooch, Du AAAAArmer, Du HAST es aber auch schwer!!"-CD einlegen*

8h00
Aufprall im Büro

8h05
vergeblicher Versuch, einen neuen Code an der Eingangstür zu installieren.

8h10
Mac geht nicht an

8h15
Mac geht noch immer nicht an

8h20
Panik macht sich breit

8h25
Gewissheit: Mac ist in die ewigen Applebäumegründe eingegangen.

8h25m30s
mittelgrosse Panik

8h26 bis 10h36
Gigantische Panik, Terminabsagen, meine gesamten Maildaten sind weg, alle wichtigen Infos, die ich seit Monaten horte - weg! Neuinstallation von ALLEM (ALLEM!!!!) auf anderem Mac, zwischendurch störende Kundenanrufe, feststellen, daß dringend benötigte Daten auf der andern SchlachtFestplatte sitzen, Larousse schwitzt wie im Sommer 2006, Serveur verweigert Datenzugriff, die könnten statt ihres Standardsätzchens genausogut "njänjänjä - Du daharft hier nich rahan, ätschibätsch!" schrieben, FUCK!, Mail will nicht mit mir spielen, Hotline des Maildienstes auch nicht, sämtliche gehorteten Daten sind durchs Klo gespült, Zulieferer reklamieren, ich will sterben!!!

Das ist nicht mein Tag.
Nein:
Das ist nicht mein LEBEN!


Mama, ich will nach Hause!

eigentlich auch ORGANISIERTE Kunden???

Nein, gibt es NICHT!

ALLES muß man selber machen, alles... *ç%&/=/(%/&ç*

Der bisherige Ablauf:









Larousse ist soweit zufrieden und tätschelt immer öfter das Gattenhaupt. Wenn dieser nicht am rumnörgeln ist. Ansonsten bleibt die Türe geschlossen.

Da Obwohl ich von Haus aus ein naiver guter Mensch bin, leicht tollpatschig selbstlos und unkonzentriert hilfsbereit, fallen mir Senftöpfchen meist auf natürliche Weise in den Schoss. Zum Glück hat mich Mutter Natur relativ schmerzfrei erschaffen, so daß ich an dieser Aufgabe noch nicht verzweifelt bin sondern sie tapfer durchstehe.
Bis jetzt.
Obwohl solche Art Ereignisse zugegebenermaßen an einem nagen...:
Seit Wochen schon brachte uns ein Kunde zur Verzweiflung, der mit dem gelieferten Endprodukt einfach nie zufrieden war. Es handelte sich um den Druck einer Fahne, deren firmeneigenes Blau dem Kunden stets mißlungen schien. Mal zu blaß, mal zu stark, mal zu lila, mal zu türkis - es traf einfach nicht seinen völlig unkompetenten Geschmack und so mußte stets auf's neue gedruckt werden.
Der Tag der gefühlten trillionsten Abgabe nahte, es herrschte feine Aufregung im ganzen Haus, Hektik wohin das Auge blickte, härrlisch! Larousse schlenderte also in den Gängen umher, und siehe, dort unten lieget die Fahne so herrlich und entzückend blau, lieblich schimmert der Farbton mir entgegen und ich tänzle die Treppe hinab auf meinen lieben Kollegen zu, um ihm auf den Rücken zu klopfen und zu sagen: "Ach, vergiß es, der Spinner sieht ja doch keinen Unterschied!"
Grinsend hebe ich mein Haupt - und blicke in des Gesicht des Kunden!
Der mich glücklich anstrahlt!
Es war ein Franzose!
Und er hatte kein Wort verstanden!