"...und dann leg ich Ihnen noch ein Pröbchen von der Halscreme für die reifere Haut dazu..."

Und dabei hatte ich einen Schal um.

scheine ich wieder die einzige Deutsche zu sein, die morgen nicht frei hat.
Lassen Sie mich doch bitte an dieser Stelle mal jammern:
JAMMERJAMMERJAMMERJAMMER.
Pah, als wäre ich nicht AUCH Einheit...

Doch doch, ich lebe noch.
Wenn man es daran festmachen kann, dass ich mich bewege und Nahrung zu mir nehme.
2 Tage können gefühlte 2 Wochen sein. Wenn man in eine komplette andere Welt eintaucht, in der die Gesetze der Aussenwelt ausser Kraft gesetzt zu sein scheinen.
Nicht, dass es schlecht ist. Es ist nur... gewöhnungsbedürftig. Anders.
Ein bisschen so, als wäre man auf dem Mars gelandet, obwohl man nur zum Mond wollte.
Machen Sie sich keine Sorgen. Der Mars hat schliesslich Wasserreserven.

Der neue Arbeitgeber hat übrigens REGELN für ALLES.
Wer wann wo was mit wem und wann nicht und wieviel sowieso.
Alles reglementiert.

Fehlt nur "Es ist verboten, auf den Toiletten den GV auszuüben."

Aber wahrscheinlich haben sie das nur nicht geschrieben, weil sie den Reiz des Verbotenen kennen.
Wie blöd.

Wissen Sie, was ja mal so GAR nicht zusammen geht?
Eine aufmerksamkeitsdefizitäre, frühpubertierende Brut - und Larousse am D-1.

Wenn ich es bedenke - das erste geht schon ganz allein nur sehr schwer...

Da haben die Schweine sich ja die passende Stadt ausgesucht!

Da will also Freundin G. des Sonntags mit Larousse nach D., um da den Kraxelpark zu besuchen.
Mit Brut.
Natürlich ist dieser Park ausschliesslich für die Brut.
Denkt Larousse.
Und natürlich sitzen Freundin G. und sie selbst in der Sonne während die Brut kraxelt.
Denkt Larousse weiter.

Weit gefehlt: Larousse soll mit. Auf den Baum. Eichhörnchen erschrecken. Und sich selbst.
Hallo? Davon war vor Anfahrt aber nicht mal die Rede! Schliesslich sind diese Bäume ziemlich hoch! Von oben betrachtet sogar noch höher! Und Larousse ist ziemlich schwindelig. Von innen betrachtet sogar noch mehr. Yeurps.

Wirklich dumm ist ja, wenn man in einer Gruppe steht, in der alle losstapfen, als würden sie sich nicht gerade in den sicheren Tod begeben. Während man selbst eigentlich lieber wieder nach Hause möchte, ein bisschen weinen, nach Möglichkeit im Bett, mit Decke überm Kopf, und NICHT auf diesen Baum. Vor allem wenn dieser Gruppe voran Kind n°2 schreitet. Das Kind ohne Angst und Schrecken. Es muss sich hier um eine Verwexslung handeln, eindeutig. Das kann mein Kind nicht sein.

Ich blicke hoch. Der Baum sieht mich böse an. Und grunzt.

Welcher Normalsterbliche klettert eigentlich freiwillig auf 8 Meter Höhe, um sich dann von zwei lächerlichen Seilen gehalten durch irgendwelche lingelamen Netze zu zwängen und über höchst wacklige Balken zu balancieren? Oder durch die Luft zu sausen wie olle Tarzan? Eben!

Freundin G sieht mich durchdringend an.
"Du gehst nur so weit, wie Du willst. Wenn Du nicht mehr kannst, hörst Du auf."

2 Stunden später blicke ich glücklich erschöpft auf meine schwieligen Hände - ich habe es getan! Piss off Höhenangst, the winner is Larousse, pah, das wäre ja gelacht gewesen, wenn ich DICH nicht vom Baum hätte schubsen könenn!
Und wissen Sie was - es hat SPASS gemacht, ehrlich!!!

Unter uns: Ist eben doch manchmal von Vorteil, einen shrink als Freundin zu haben - aber sagen Sie es nicht weiter...! Hm. Sie hätte mir aber trotzdem vorher sagen können, dass man nicht mehr runter kann, wenn man einmal oben ist.

- Und, wie geht es Deiner Schwiegermutter jetzt?
- Es geht. Sie nimmt Beruhigungmittel und ihre Tochter ist häufig bei ihr.
- Das ist gut. Wo ist ihr Mann überhaupt beerdigt worden?
- Im gleichen Dorf. Wenn sie im Wohnzimmer sitzt, kann sie auf's Grab sehen.

Bei aller Liebe...

"Es gibt schreckliche Versuchungen, und es kostet Kraft, Kraft und Mut, ihnen nachzugeben."

I love Oscar Wilde!

"Das kann doch nicht euer Ernst sein!"
Ich sitze am Ende des Tisches und blicke in die Runde.
"Du bist es selber Schuld, DU wolltest in dieses Land ziehen, und jetzt auch noch den neuen Job, das schaffst Du doch alles gar nicht! Rechne bloss nicht mit unserer Unterstützung. Die hast Du Dir verscherzt, als Du damals weggezogen bist." Mein Vater sieht mich ernst an.
Hilfesuchend blicke ich in die Runde. Alle sind sie gekommen, die beste Freundin, die Seefahrts-Truppe, ich erkenne sogar ein paar Exen.
"Ihr könnt mich doch hier nicht alleine lassen, ich brauche Euch doch, ich brauche Eure Hilfe, allein Schaff ich das doch gar nicht!" Ich fange an zu weinen und fühle mich entsetzlich einsam. Panik steigt in mir auf, weil der zu erklimmende Berg unüberwindbar scheint.

Und dann wache ich auf.