Ich bin sprachlos.

Also fast.

Soweit ein Posting das eben zulässt.

Samstag, Frühstück, die Tagesaktivität im Hause Larousse wird besprochen.
Herr Larousse will Kultur.
Der Rest der Familie beugt sich folgt, auf sanftes Entertainement hoffend. Beim ergoogeln der obligaten Tickets stösst Larousse nicht nur auf den erfreulichen Vermerk Kultur sold out sondern auf die Seite eines internationalen Break Dance Battles in klein-anschaulich L-burg. Ha - scheiss auf Kultur, das hier ist viel besser, ich will laute Musik und schwitzende Körper!
Genau diese Bedürfnisse werden gedeckt am Abend; unglaublich, was Menschen mit begnadeten Körpern alles anstellen können! Das Haus rockt ohne Ende, man frau ich weiss gar nicht, wohin ich zuerst gucken soll, das Publikum breakedanced genauso wie die Verrenker auf der Bühne, es wirbelt und zwirbelt um Larousse und die Brut, dass einem ganz schwindelig wird und die Bässe zwingen dem Herzschlag ihren Rhythmus auf - Gott, ich LEBE!!

Besonders nett anzuschauen sind die sich rechts und links von der Tanzfläche für ihren Auftritt aufwärmenden Protagonisten. Vor allem die Figuren mit Kopf nach unten haben es mir angetan, kann man doch bei herunterrutschendm T-Shirt wunderbar die sexy Sixpacks schweissnassen glänzenden Muskeln Technik bewundern.

Und hier ein paar kleine grauenhaft schlecht gefilmte Geschmacksproben - wie sollte ich auch wissen, das das mitnehmen der Kamera sich aber sowas von gelohnt hätte...

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EDIT 15:28 - Na bitte, es geht auch professionell:

Familien-Sauna-Tag.
Kind n°2: "Mama, Sauna ist echt cool! Das Ausruhen dazwischen nervt bloss total!"

Adria ist toll.
Doch ehrlich.
Wenigstens ist dort schönes Wetter.
Also, jetzt mal im Vergleich zu Kärnten.
Aber es war wohl überall schöneres Wetter.
Als in Kärnten.

An der Adria kann man sich an den Strand legen.
Wie die Sardinen in Sardinien.
Schön ordentlich, Liege an Liege. Die äusserst korrekte Aufreihung müsste eigentlich mein deutsches Herz höher schlagen lassen. Tut es aber nicht. Im Gegenteil, die Gradlinigkeit löst in mir Klaustrophobisches aus.
Aber wen wundert's - Italien war mir schon immer suspekt.
Ich meine, wie kann man Vertrauen zu einem Land haben, in dem man "Pizza Cozze" essen und eine "Latte" trinken kann?

Eben!

Wo war ich? Ach ja, Strand. Bereits am Frühstückstisch hat die Brut gedroht geäussert, dass Sandburgenbauen Pflichtfach ist. In Ermangelung von Eimerchen und Schüppchen stachelt Larousse die Brut unter den entsetzten Augen des Herrn Larousse zu Löffeldiebstahl im Hotel an.
Wobei ich mich frage, ob dies nicht sowieso eher unter Mundraub fällt.
Egal, jedenfalls lässt sich per illegal angeeigneten Löffeln prima im Sand buddeln. Die larouss'sche Brut wäre allerdings nicht die larouss'sche Brut, würde sie sich mit dem Bau einer profanen Sandburg zufrieden geben - nein, das Kollosseum muss es sein, mit Platz für exakt 750.000 - imaginäre - Playmobilmännchen und einem Turm für Cäsar - auch dieser imaginär - der einem gignatischen Phallus erschreckend ähnlich sieht.
Der Turm, nicht Cäsar.
Hektisch stampfe ich das Ding in den Boden etwas platter, und ziehe mir den Zorn der Brut zu, aber egal, ich will keinen Sanddildo in meinem Kollosseum.
An die Adria können wir also auch nicht mehr.

Aber was soll's, es gibt ja noch ein paar zu verseuchende Seen für die Rückfahrt...
Der Luganer See wird mir Brotkrumen zugeschmissen. Mehr Destruktives schafft die Brut bei nur einer Übernachtung nicht. Man merkt, wir nähern uns dem Ende des Urlaubs - die Kreativität lässt nach.

Alles in allem habe ich in den letzten 3 Wochen
- 2400 km zurückgelegt
- einen Temperaturdiffernz von 30 Grad erlebt
- viel zu viel gegessen
- vom trinken ganz zu schweigen
- 5 Länder durchquert. Plus Venedig. Das zählt extra.
- keinen einzigen passenden Heckscheibenwischer gefunden - unserer kam uns auf unergründbare Art und Weise am Tage der Abfahrt abhanden.
- mal nicht Benzin statt Diesel getankt.
- festgestellt, dass es in Italien auch untrinkbar schlechten Kaffee geben kann
- dafür aber auch ansagbar gute Sushi
- geschätzte 500 SMS geschrieben. Die Rechnung wird meistbietend versteigert.
- keine Erholung gefunden.
Ehrlich.

Ich glaube, ich brauch mal Taptenewechsel...

Larousse is back. Wenn bisher auch nur physisch. Die Psyche hinkt entsetzlich nach. Aber das gibt sich noch. Time is on my side! (...man wird ja wohl noch hoffen dürfen..!)

Ich denke darüber nach, mir ein "Psychologist - 1 EURO"-Schild zu basteln und mich damit in der Nähe der Rezeption zu positionieren, ganz im Stile von Charlie Brown's Lucy. Wenigestens würde ich dann genau damit Geld verdienen, womit ich eh schon einen Grossteil meines Urlaubs zubringe - mir die Probleme anderer Leute anzuhören.
Ich weiss nicht, was es ist, aber ich scheine ein grosses Vertrauenspotenzial auszustrahlen - wildfremde Menschen kommen auf mich zu und erzählen mir vom Tod des Ehegatten, von ihren Cholesterinwerten oder ihrer letzten rektalen Untersuchung.
Ich sollte den bösen Blick üben.
Oder eben 1 Euro verlangen.
Im 10-Minuten-Takt.
Dann hätte ich meinen Urlaub bereits finanziert!

21 Uhr. Showtime. Zur Begrüssung ertönt das Clublied. Die Bässe beginnen auf 2. Fast Alle klatschen begeistert mit. Während Larousse feixt. Da es dem Deutschen an sich nicht gegeben ist, auf die 2 klatschen zu können, herrscht nämlich allabendlich grosse Verwirrung unter den Klatschenden, wenn die Musik schliesslich ganz einsetzt. Plötzlich ist da eine unbesetzte EINS im Takt! Sehr zum Amüsement von Larousse. Verwirrte Blicke, hektisches Umhergeklatsche, ganz Beflissene klatschen in ihrer Verzweiflung gleich alle 4 Takte mit.
Allein das ist den Urlaub wert!

Unverhofft kommt. Immer. Dahin, wo ich bin.



Noch Fragen...?

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