Larousse und Ballsportarten als solche sind zwei ziemlich unkompatible Dinge, hat Mutter
Larousse Natur mich doch mit einem Augenpaar ausgestattet, das die kopfinterne Zusammenarbeit verweigert und mir somit die Faszination des für Otto Normalo sichtbaren 3-D-Schauspieles vorenthält. Mit dem Resultat, dass ich überdurchschnittlich oft gegen Gegenstände laufe (man beachte den Präfix "Gegen"), Kaffee nur schwer IN die Tasse schütten und Kerzen prinzipiell nur schief aufstellen kann.
Aber ich weiche ab.
Der Ball also ist mein Feind, bereits in frühester Kindheit wurde er von Klein-Larousse dazu erklärt, hat er mir doch statt Freude tausende blauer Flecken sowie die Häme sämtlicher Mitschüler und jeder der umliegenden Schulen eingebracht, da er partout nicht von meinen Händen gefangen werden wollte sondern immer knapp daran vorbei auf dem Boden aufschlug. Der Ball - das Schwein.
Da Larousse sich jedoch nicht von einem
Paar alberner dysfunktionaler Augen Ball unterkriegen lässt, hat sie sich durch diverse Ballsportarten gequält, sehr zum Leidwesen der jeweiligen Lehrer. Am schlimmsten traf es wohl den Tennislehrer auf der Baleareninsel, der in der prallen Mittagsonne verzweifelt versuchte, mir die Grundtechniken dieses Spochts nahezubringen und den ich aus Mitleid in der dritten Stunde mittels Kreislaufkollaps von seinen Pflichten erlöste. Leider war der Kollaps echt und mir das Tennispielen dadurch vollends verlitten.
Er dankt es mir übrigens noch heute, der Lehrer.
Nur allzu verständlich also, daß ich nicht sonderlich begeistert war, als Herr Larousse mir eröffnete, ich habe die Ehre, Ihn zu einem Tennis-Showmatch zu beleiten.
Mc Enroe vs
Bahrami.
Oh, ein (1!) bekannter Name!
Da solche Ereignisse im Allgemeinen auch kulinarischen Unterhaltungswert zu haben pflegen (und uns die drei Buchstaben auf der Einladung zu wahnsinnig, wahnsinnig wahnsinnig wichtigen Leuten machte), willige ich ein und was soll ich sagen - ich bin BEGEISTERT!! Selten hat mich ein Ballspiel so amüsiert wie das gestrige, schwangen die grauhaarigen Herren auf dem Centercourt doch meisterhaft ihre
Schlegel Schwängel Schläger!
Barahmi, von dem ich als bekennende Tennisnulpe noch nie etwas gehört hatte, ist nicht nur ein fantastischer Virtuose des Schlägers sondern hat einen wunderbaren Humor und brachte durch seine Mätzchen Altmeister Mc Enroe der Verzweiflung beängstigend nahe - vor Amüsement konnte ich sogar über den Mundgeruch des Nachbars linkerhand hinwegsehen, dem ich in Normalfall ein Kaugummi reingestopft hätte, um nicht an Atemnot zu sterben!!
Bleibt noch zu erwähnen, daß Old Grand
Duck Duke zeitgleich mit uns anreiste und wir quasi gemeinsam die Halle betraten, mit dem Unterschied, dass MICH niemand fotografiert hat, was aber nicht weiter schlimm ist.
Man muss auch gönnen können.
Und Pieper Heidsieck als Sponsor fand ich schon immer gut (o;