Larousse - "Ich kann Dich total schlecht verstehen, ich hör da ständig so Knacken und andere Stimmen!"
Bruder - "Da kann ich Dir nicht helfen, damit mußt Du zum Psychiater!"
"Sonst alles in Ordnung?" fragt er mich. "Naja, wie immer halt, bißchen stressig das Leben, aber sonst...!" Ich werde ihm schließlich nicht die geheimsten der geheimen larouss'schen Probleme auf die Nase binden, wir kennen uns ja kaum! "Da haben Sie aber Glück", sagt er, "mir schlägt der Streß hier so auf den Magen, schon morgens vor der Arbeit muß ich mich übergeben und abends kann ich nicht einschlafen, meine Frau sagt auch immer, mach Dich doch nicht wahnsinnig, sagst sie, aber wenn man ein ängstlicher Mensch ist, wissen Sie, da springt man nicht so leicht über seinen Schatten, und dann die Kinder, wissen Sie, die Kinder sind das Schlimmste, und ob aus Ihnen mal was wird, ach da darf ich gar nicht drüber nachdenken, da rebelliert mein Magen schon wieder!"
Oh nein, bitte nicht! "Haben Sie denn schon mal Akupunktur versucht? Bei mir hilft's!" werfe ich ein. "Ach ja, ich war ein paarmal zur Akupunktur, aber, ja gut, es hat geholfen, jedenfall immer noch besser als all diese pharmazeutischen Dinge, die verträgt mein Magen ja GAR nicht, naja, muß man halt mit leben, als ängstlicher Mensch."
Ich bin schon an der Tür, er redet noch immer. "Na, da wünsch ich Ihnen 'ne streßfreie Woche!" sag ich, schon fast draußen. "Gleichfalls" entgegenet er.
Komischer Mensch, dieser Apotheker...
Edit: kann mir mal einer erklären, wo beim apothekern der Streß ist? Jetzt mal verglichen mit normalen Jobs wie beispielsweise denen der Kommunikationsbranche?
Jetzt mal ganz ehrlich: es ist doch wirklich pupegal, ob man heutzutage noch ein musikalisches Instrument beherrscht oder nicht - Hauptsache, man beherrscht die TECHNIK:
Wenn ich das vorher gewußt hätte - ich hätte das Geld für die Kind-n°2-Flötenstunden für SchuheAnti-age-Cremeeinen Lover was besseres ausgeben können...
Sie ist im Anmarsch. Die dicke fette Weihnachtserkältung. Pünktlich zum Fest.
Da lacht er hämisch, der olle Weihnachtsmann, hoho, und greift sich an den in den Sack:
1 x Kopfweh.
1 x Halsweh.
1 x Bauchweh.
Alles für mich.
Die kleine Larousse möchte jetzt ein bißchen weinen. Und dann ins Bett.
Es ist da. Das Tier. Die Tanne wittert es und erzittert.
Festlich geschmückt bibbert sie um ihr Leben.
Ein paar verloren wirkende Geschenke heucheln Desinteresse und wollen in die blutige Angelegenheit nicht verwickelt sein.
Das knurrende Untier, immer in der Nähe, beobachtet mit glühenden Augen sein Opfer, wartet auf einen unbeobachteten Moment, um wieder zuzuschlagen und einen weiteren Arm Ast zu verschlingen. Mörderische Schneidezähen bohren sich tief ins Fleisch Holz. Wir wenden uns entsetzt ab. Eine Kugel schlägt herrenlos auf dem Boden auf, rollt, soweit sie kann, aus der Gefahrenzone.
Es soll aufpassen, das Tier.
Larousse hat schon Backpflaumen gekauft.
Ich habe keine Lust auf Weihnachten. Keine Lust, Geschenke zu verpacken. Dabei LIEBE ich es normalerweise, ebendieses zu tun. Keine Lust auf irgendwelche Feiern. Keine Lust auf Weihnachtsmarkt, Glühwein, den ganzen Kram. Kann es daran liegen, daß jede Minute der letzten Wochen verplant war? Immer nur Gehetze, Gerenne, hier noch ein Geschenk kaufen, da noch ein Event ansehen müssen, oder brauche ich doch tatsächlich eine Therapie, wie diese junge Dame empfiehlt? Jahresende ist wohl auch Nervenende. Da kann es im Januar ja nur besser werden.