Manchmal frage mich dann doch allen Ernstes: Wieso immer ICH?
Es könnte doch auch mal dort etwas passieren, wo ich nicht gerade auf den Plan getreten bin.
Oder?
Da fängt man als unbeschriebenes Blatt in einem Unternehmen an - und ZACK, wird man generalbestreikt. Ob es zwischen der Einstellung Larousse's und dem Streik einen kausalen Zusammenhang gibt lassen wir mal dahingestellt.
Ok, sagen Sie, kann ja mal passieren, Streik und so.
Jahaaa - aber dass 3 Wochen später schon WIEDER gestreikt wird?
Na?
Und das, wo Streik vor Larousse's Aufschlagen in dieser Firma ein Fremdwort war?
Na bitte!
Davon ab stelle ich fest: Streik geht mal GAR nicht.
Und ich stelle hier nicht die Notwendigkeit einer Gewerkschaft in Frage.
Es ist nur so, dass die Streikenden in meinen Augen ein erbärmliches Bild abgeben, ganz abgesehen von der Tatsache, dass der GRUND des Streikes völlig aus den Wolken gegriffen ist. Wie sie da draussen stehen, den Frost verzweifelt mit Alkohol zu bekämpfen versuchen, und jeglichen Kontakt mit den Mitarbeitern meiden. So wenigstens kommt es mir vor.
In meinem nächsten Leben werde ich Tierpfleger, sterbe mit 44 und gut is.

Dass ich nicht immer genau zuordnen kann, zu welchem Zusammenstoss welcher blaue Fleck auf den verschiedensten Zonen meines Köpers nun genau gehört, damit konnte ich bisher eigentlich sehr gut leben.
Dass ich mich jetzt aber schon an ziemlich gravierende Handverletzungen nicht mehr erinnere, beunruhigt mich doch ein wenig.

Ok.
Ich wusste ja, dass der Augenblick irgendwann kommen würde.
Und irgendwie hab ich mich auch ein bisschen darauf gefreut, so heimlich still und leise. Schliesslich stellt er ja auch noch ein bisschen mehr Freiheit in Aussicht.
Dass er dann doch als zu früh empfunden wird, damit habe ich nicht gerechnet. Also gerade von mir selber. Vor allem bei Kind n°1.

So eine Jungenpubertät habe ich eben von so nah noch nicht miterlebt.

Nur um das mal klarzustellen:
Larousse lebt mit einem Wallonen. Und musste ergo französisch lernen.
Ab einem gewissen Grad der Beziehung reicht die Körprsprache nun mal nicht mehr aus.
Auch bei guter Beherrschung derselben.
Desweiteren arbeitet Larousse haupsächlich mit Wallonen.
Und Franzosen.
Spricht also den lieben langen Tag, na, was? Richtig - Französisch.
Ausserdem lässt Larousse sich des Sonntags überreden, mit o.g. Wallonen in seine Heimat zu fahren.
Und dort mit seinen Freunden zu kommunizieren.
In - na, sie haben's eh schon erraten: Französisch.

Und dann wagt der Arsch Mensch es, in meiner Anwesenheit darüber zu klagen, dass in seinem Haus Deutsch gesprochen wird - HALLO?
Na warte - wenn DAS mal kein Scheidungsgrund ist....

Kennen Sie das?
Da flattert Ihnen eine Einladung ins Haus.
Zum Klassentreffen.
Und Sie denken: Grundschule?
MOI?
Und fühlen sich plötzlich schrecklich alt.

Und es tauchen Namen und Gesichter aus dem grauen Nebel der Verdrängunggangenheit vor Ihren Augen auf, die seit 30 25 Jahren spinnwebenverhangen irgendwo im Kleinhirn zwischengelagert waren, um sich nun in die erste Reihe zu schubsen.

Grundschule.
Stimmt.
Da war doch mal was.

Ja. Da war zum Beispiel F., ein sommerbesprosstes Grinsegesicht, bei dem ich mich beim besten Willen nicht daran erinnern kann, ihn jemals sprechen gehört zu haben.
Oder A., der schon in der 2. immer Kakao-Becher beim Hausmeister geklaut hat. Einmal sogar das Portemonnaie der Lehrerin. Mein erstes bewusstes Fremdschämereignis.
Oder D., Larousse's erste Schulhofliebe. Mit ihm und Freundin A. wurde Runde um Runde auf dem kleinen Schulhof gedreht, B. rechts, Larousse links, und jede wurden wir abwechselnd geküsst. Auf die Wange. Natürlich.

Da war Freundin B., deren Eltern diese Konditorei hatten, die günstigerweise auf dem Schulweg lag. So dass Larousse den Morgen mit Gratis-Cremewaffeln beginnen konnte. Eine angenehme Art des Morgenbeginnens.

Da war dieser Ausflug, der erste überhaupt, in irgendsoeine unsägliche Tropfsteinhöhle mit Stalagtit- und -miten, bei dem Larousse aus lauter Aufregung schon um 6 Uhr 30 vor der besten Freundin Haustür stand. Ich hatte schon immer Probleme mit X uhr dreissig und halb irgendwas. Selbst jetzt noch, im hohen Alter. Damals war es eher der besten Freundin Mutter, die ein Problem damit hatte aus dem Bett geklingelt zu werden.

Larousse ist gespannt, welche Gesichter ihr wohl bekannt vorkommen werden.
Also, mehr oder weniger.
Oder vielleicht auch überhaupt nicht.

Ach ja, einer wird fehlen. Ein allzu braver Junge, damals.
Der sich später durch den gesamten Drogenwald totamüsiert hat.
Wie gesagt - bin gespannt.

Was eine anständige Hexe ist, die bereitet ihr Süppchen bei Zeiten vor.
Leider konnte die Spinne rechtzeitig entkommen.
Muss daran wohl noch arbeiten, an der Gefangenennahme.
8 Beinen sind einfach unfair.