Abkühlung
Beim Lesen von Medienjunkies Pechsträhnenbericht erinnere ich mich widerwillig an folgende Begebenheit:
Vor ca. 100 Jahren, als Larousse im süßen Alter von 17 war, spielte sich ein Drama in den Wäldern des Bergischen Landes ab.
Samstagnachmittag, draußen ist es schweinekalt, so um die -15° alles ist zugefroren und der Schnee hat die Landschaft mit einer dicken Schicht geräuschbetäubt. Larousse & friends haben die geniale Idee, rodeln zu gehen, oder Schlitten fahren, wie's bei uns heißt (rodeln sagt keine Sau). Verbotenerweise ziehe ich noch schnell die brandneuen, gleißendweißen Angora-Langhaar-Handschuhe meiner Ma über - wie's eben so hip ist in den 80ern - und zack geht's auf in den Wald zur Abfahrt.
Nach 8-maligem Hinunterschlittern des Hügels stelle ich verschwitzt fest, daß die gesauste Zeit in keiner Relation zur schlittenziehenden steht und schreie bei der nächsten Abfahrt meiner ersten großen Liebe von hinten ins Ohr: "Fahr mal links - da geht's doch noch weiter runter!" Nun muß man wissen, daß es bereits dämmerte und ergo die Sicht eingeschränkt war. Ebenso wie meine Erinnerung an die örtlichen Begebenheiten. Wir lenkten den Schlitten also nach links ins Dickicht, wobei wir erfreulicherweise weiter an Geschwindigkeit zunahmen. Und dann hoben wir ab. Im gleichen Moment kam mein Erinnerungsvermögen schlagartig zurück - Scheiße, hier ist doch ein TEIIIIIIIIIIIIICH!!
Der Schlitten krachte durch's Eis, mein 17jähriges Leben zog in Zeitlupe an mir vorbei, ich dachte an entsetzliche Geschichten von ertrunkenen, da ins Eis engebrochenen Jugendlichen, sah gefrorene Wasserleichen mir zuwinken und erinnerte mich an Vaters Worte: Wenn's kalt ist - BEWEGEN!! Also ruderte ich in der stinkenden, eiskalten Brühe herum, schwamm in der aufgebrochenen Stelle panisch im Kreis und schickte Stoßgebete zum Himmel. Bis ich entfernt kreischendes Gelächter vernahm und mein Freund ca. 1m40 über mir sagte: "Boh, is gut jetzt, kannste mal aufstehen?!?!"
Der Tümpel war genau 40 cm tief. Und ich schwamm.
Auf dem Weg zurück zum Auto ist dann meine gesamte Kleidung eingefroren und 3 Leute mußten mich zu Hause da herausschneiden. Nicht schön, als Vogelscheuche zu enden.
Ganz zu schweigen von der Standpauke meiner hysterischen Frau Mutter, die statt der Angorahandschuhe ein verfilztes braunschwarzes Wollknäuel zurückbekam...
Vor ca. 100 Jahren, als Larousse im süßen Alter von 17 war, spielte sich ein Drama in den Wäldern des Bergischen Landes ab.
Samstagnachmittag, draußen ist es schweinekalt, so um die -15° alles ist zugefroren und der Schnee hat die Landschaft mit einer dicken Schicht geräuschbetäubt. Larousse & friends haben die geniale Idee, rodeln zu gehen, oder Schlitten fahren, wie's bei uns heißt (rodeln sagt keine Sau). Verbotenerweise ziehe ich noch schnell die brandneuen, gleißendweißen Angora-Langhaar-Handschuhe meiner Ma über - wie's eben so hip ist in den 80ern - und zack geht's auf in den Wald zur Abfahrt.
Nach 8-maligem Hinunterschlittern des Hügels stelle ich verschwitzt fest, daß die gesauste Zeit in keiner Relation zur schlittenziehenden steht und schreie bei der nächsten Abfahrt meiner ersten großen Liebe von hinten ins Ohr: "Fahr mal links - da geht's doch noch weiter runter!" Nun muß man wissen, daß es bereits dämmerte und ergo die Sicht eingeschränkt war. Ebenso wie meine Erinnerung an die örtlichen Begebenheiten. Wir lenkten den Schlitten also nach links ins Dickicht, wobei wir erfreulicherweise weiter an Geschwindigkeit zunahmen. Und dann hoben wir ab. Im gleichen Moment kam mein Erinnerungsvermögen schlagartig zurück - Scheiße, hier ist doch ein TEIIIIIIIIIIIIICH!!
Der Schlitten krachte durch's Eis, mein 17jähriges Leben zog in Zeitlupe an mir vorbei, ich dachte an entsetzliche Geschichten von ertrunkenen, da ins Eis engebrochenen Jugendlichen, sah gefrorene Wasserleichen mir zuwinken und erinnerte mich an Vaters Worte: Wenn's kalt ist - BEWEGEN!! Also ruderte ich in der stinkenden, eiskalten Brühe herum, schwamm in der aufgebrochenen Stelle panisch im Kreis und schickte Stoßgebete zum Himmel. Bis ich entfernt kreischendes Gelächter vernahm und mein Freund ca. 1m40 über mir sagte: "Boh, is gut jetzt, kannste mal aufstehen?!?!"
Der Tümpel war genau 40 cm tief. Und ich schwamm.
Auf dem Weg zurück zum Auto ist dann meine gesamte Kleidung eingefroren und 3 Leute mußten mich zu Hause da herausschneiden. Nicht schön, als Vogelscheuche zu enden.
Ganz zu schweigen von der Standpauke meiner hysterischen Frau Mutter, die statt der Angorahandschuhe ein verfilztes braunschwarzes Wollknäuel zurückbekam...
larousse - 7. Juli, 14:32